Um junge Menschen mit wertvollem Wissen über die Grundkonzepte und Auswirkungen der Quantenmechanik auszustatten, gibt es an der Universität Paderborn das Projekt „HedwiQ“, ein interaktives Bildungsangebot für Schüler*innen, in Kooperation mit dem Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF). Im Rahmen dieses Projekts und der Education-Initiative von „EIN Quantum NRW“ wird während der Paderborner Museumsnacht am Samstag, 30. August, die kostenlose interaktive Ausstellung „Kunst trifft Quantenphysik“ im Foyer des Heinz Nixdorf MuseumsForums eröffnet. Sie läuft bis zum 9. November. Zusätzlich haben Interessierte am Freitag, 29. August, von 18.30 bis 20.30 Uhr Gelegenheit, die Künstlerinnen bei einer Vernissage persönlich zu treffen. Sie reflektieren in deutsch- und englischsprachigen Vorträgen über den jeweiligen Entstehungsprozess. Besucher*innen können somit nicht nur einen exklusiven ersten Blick auf die Installationen, sondern auch hinter die Kulissen werfen. Anmeldungen für die kostenfreie Vernissage sind auf der Veranstaltungsseite möglich.
In der Multimedia-Installation „Quantum Frog“ stellen die US-Amerikanerinnen Natalie Wetzel und Catherine Chung das Märchen „Der Froschkönig“ durch die Brille der Quantenphysik und der Struktur des photonischen Quantencomputers neu dar. Im Gemeinschaftsprojekt wird eine interaktive Erzählung mit sich überschneidenden Handlungssträngen geschaffen, bei der die Besucher*innen eingeladen sind, verschiedene Interpretationen und Realitäten zu erkunden. Die Installation umfasst Videoarbeiten, Produktionsartefakte und Einblicke der Künstlerinnen in ihren kreativen Prozess. „Quantum Frog“ richtet sich an ein Publikum aller Altersklassen.
Die deutsch-schwedische Künstlerin Maria Kling präsentiert die interaktive Tischskulptur „Aufenthaltswahrscheinlichkeit“ in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Klaus Jöns und PD Dr. Sonja Barkhofen von der Arbeitsgruppe „Hybrid Quantum Photonic Devices“ der Universität Paderborn. Die Skulptur stellt einen quantenphotonischen Chip dar, der Lichtteilchen (Photonen) verwendet, um Quanteninformationen zu erzeugen, zu verarbeiten und zu übertragen. Die einzelnen funktionalen Bauteile auf dem Chip sind zentrale Komponenten in der Erforschung und Entwicklung von Quantencomputern, Quantenkommunikation und Quantensensorik. Bei der Skulptur können Besucher*innen sich an den Tisch setzen und mit ihrer eigenen Körperwärme das Geschehen auf dem Chip beeinflussen. So erforschen sie spielerisch dessen Funktionsweise und wie sie selbst die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Photonen verändern können.
Das Projekt „HedwiQ“ (Heranführung der Generation Z an die Denkweise in der Quantenphysik) des Instituts für Photonische Quantensysteme (PhoQS) der Universität Paderborn wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert und hat das Ziel, jungen Menschen die quantenmechanische Weltanschauung näherzubringen. In Zusammenarbeit mit dem HNF wird ein interaktives Bildungsangebot erforscht, zu dem nun auch die Ausstellung „Kunst trifft Quantenphysik“ zählt. Außerdem sind Simulationen, Spiele und Experimente Teil des Projekts. Expert*innen aus der Quantenphysik, Technikdidaktik und Museumspädagogik arbeiten gemeinsam daran, das Bildungsangebot stetig zu verbessern und evaluieren kontinuierlich dessen Wirksamkeit. „Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse darüber, wie wir kommende Generationen effektiv über Quantenmechanik aufklären und ihr Interesse an neuen Technologien wecken können“, so Projektkoordinator Prof. Jöns.